Seit über 20 Jahren wohne ich im selben Haus und habe einen Garten. Dieser ist „quadratisch und praktisch“, könnte man sagen. Einige Obstbäume, etwas Nutzgarten, eine Ahornhecke als Abgrenzung, eine Rabatte mit Stauden und Sträuchern sowie ein Rasen, welcher seit dem Hitzesommer 2003 zu einem Moos- und Unkraut“ding“ geworden ist, welches regelmässig geschnitten wird. Das war es an Garten, weder schön noch spannend. Ich habe mich irgendwie auch nie wirklich dafür interessiert. Er war halt da, machte Arbeit und im Gegenzug konnte ich mich in meiner eigenen Umgebung raussetzen. Die Arbeit im Garten versuchte ich möglichst gering zu halten. Im Frühling bepflanzte ich mal einen Kübel mit irgendwelchen Frühlingsblumen oder stellte Geranien in die Garagenauffahrt. Ein ziemlich kläglicher Versuch mit möglichst wenig Einsatz, es irgendwie „schön“ zu machen. Alles bar jeden Wissens, was regelmässig dazu führte, dass die Blumen recht schnell eingingen oder einfach nur kümmerlich vor sich hinwelkten.
Bei einem dieser Blumeneinkäufe sah ich ein Insektenhotel. Oh wow, Insektenhotel klingt gut. Insekten schützen ist doch eine super Sache, also habe ich das Ding gekauft und aufgehängt. Es wurde auch recht gut angenommen und die ersten Röhrchen füllten sich. Nicht bedacht hatte ich dabei allerdings, dass ungeschützt aufgehängt, dieses Insektenhotel nicht den Insekten, sondern dem Specht als einfache Nahrungsquelle dienen könnte. Das fand ich erst heraus, als die Röhrchen immer wieder ausgepickt am Boden lagen.
So sollte das natürlich nicht sein und der Ehrgeiz hatte mich gepackt. Das muss doch besser und sinnvoller möglich sein? Also fing ich an zu recherchieren und tauchte ein in eine für mich neue Welt von Wildbienen, Hummeln, Wespen und ihren Lebensräumen. Initial hilfreich war mir hier die Website Naturgartenfreude.de. Dies ist eine Website mit angehängtem Youtube-Kanal, welcher sich mit Wildbienen und sinnvollen oder unsinnigen Nisthilfen (Link zu grossem PDF) beschäftigt. Die Seite ist eine wahre Fundgrube und auch spannend zu lesen. Ich kann sie allen, die sich für Wildbienen interessieren nur ans Herz legen.
Als Ergebnis entstand meine erste Nisthilfe für röhrenbrütende Bienen, die noch reichlich Platz hat.